Nach der langen Autofahrt gestern und einer trotz zwei
Decken durchfrorenen Nacht (Iren) lassen wir heute das Auto stehen und fahren
stattdessen mit dem Shuttle zwei Stationen nach dem Nature Center of Happy
Isles. Dort beginnt unsere Wanderung zu den Nevada Falls. Wir laufen zunächst
am Merced River entlang und beginnen dann den John-Muir-Trail noch oben zu
steigen.
Mit den angekündigten 2,5 Meilen scheint irgendetwas nicht
zu stimmen, denn wir sind lange unterwegs. Der Weg verläuft durch den Wald und
im Schatten. Weiter oben ergeben sich dann schöne Ausblicke auf den Half Dom
und am frühen Mittag stehen wir dann oben an den Nevada Falls. Dort machen wir
erst einmal Picknick und dann beginnen wir mit dem Abstieg.
Der verläuft zunächst einmal parallel zu den Nevada Falls
und wir bewundern die Kraft und Geschwindigkeit, mit der das Wasser über die
Klippe schießt. Allerdings ist es eine ziemliche Kletterei steil bergab. Zu
diesem Zeitpunkt ist uns noch nicht klar, dass es noch schlimmer kommen wird.
Wir erreichen die Vernal Falls, blicken fasziniert in die
Tiefe und „gehen“ weiter auf dem Vernal Falls Mist Trail. Der allerdings ist
nicht nur im Winter und bei schlechtem Wetter gesperrt, sondern hat seinen
Namen auch nicht ganz zufällig, denn die ins Tal stürzenden Wassermassen bilden
einen Sprühnebel, der Pfad und Wanderer gut durchnässt. Solch große Wasserfälle
haben wir aus dieser Nähe noch nicht gesehen.
Trotzdem wir sind froh, als wir
wieder mit schmerzenden Knien im Tal sind, besteigen hier den Shuttle Bus und
gondeln einmal durch das ganze Tal. Wir steigen immer mal aus, werfen einen
Blick in das Ahwahnee Hotel (nobel) und bummeln durch Yosemite Village (klein
und touristisch). Zurück auf dem Zeltplatz machen wir uns auf die Suche nach
dem Internet und finden auch eines. Es verweigert sich aber unserer deutschen
Technik und so bleiben wir für die Heimat verschollen. Nur noch eine Nacht im
Zelt und dann geht es auf nach San Francisco!
Übrigens sind die biologie-interessierten unter unseren Lesern wie immer zur Tier- und Pflanzenbestimmung aufgerufen (Vielen Dank an Ulf für die sehr wertvollen bisherigen Kommentare, weiter so!).
Um der Aufforderung zu genügen; der Vogel ist einfach, handelt es sich doch um Cyanocitta stelleri, oder auch ein Diademhäher. Im übrigen ein sehr schlaues Tier; imitiert er (sicher auch sie) doch den Ruf des Rotschwanzbussards (Raubvogel), um andere Vögel von Futterplätzen zu vertreiben. Der eigentliche Ruf beinhaltet eine Reihe von rasselnden und gutturalen(von lat. guttur „Kehle“, Laute, die in der Kehle gebildet werden) Lauten. Der Warnruf ist ein raues, nasales „wah“ ...! Zu seinen Futervorlieben zählen hier: Samen, Nüsse, Beeren, aber auch Wirbellose, Eier und Nestlinge. Pflanzliche Nahrung, wie Eicheln und Samen von Nadelbäumen, wird für die kalte Jahreszeit gesammelt. Wie andere Rabenvögel kann er Futter mit dem Fuß festhalten und mit dem Schnabel aufhämmern. Also schlau wie die heimischen Krähen ...! So verwundert auch nicht, dass der Diademhäher der Wappenvogel der kanadischen Provinz British Columbia ist.
AntwortenLöschenBei der Pflanze muss ich leider passen, aber sehr hübsche Blüten.
Auch hier wieder tolle Fotos und eine unterhaltsame Schilderung. Weiter viele erlebnisreiche Tage.
ULF